Bitte sing nicht über Vögel bitte sing nicht über Vögel mit gestutzten Schwingen bitte nicht mehr über Zäune und draußen oder drinnen sing nicht über Blumenwiesen, Lagerfeuer, Anarchie bitte komm mal raus aus deiner Utopie mein Leben ist soweit weg davon früher war ich auch mal so und früher, da war ich jung das war ne gute Zeit, doch die ist jetzt vorbei jetzt seh ich sie realistisch deine Träumerei Alltag ist Struktur, ist Kalender, ist Uhr da fragt niemand, was du hoffst und wünschst Effektivität schließt alles in sich ein da passen deine freien Vögel einfach nicht mit rein jetzt sitzt du vor mir, barfuß und tätowiert du kuckst mich an und fragst "was ist mit dir passiert?" du willst'n Lied für mich spielen, sagst ich hätte freie Wahl in mir da explodiert was, man hört nur keinen Knall sing über mich und meine Seele, die brennt über mein Herz, das sich weg sehnt, weils hier niemand kennt meine Augen, mit denen ich nix Vertrautes find Hände, die nicht mehr begreifen, nicht mehr fühlen, nur noch sind und wenn du singst, dann glitzern unsre Augen und wenn ich mitsing, dann grinsen wir uns an und wenn wir ehrlich sind und albern, trotzig, mutig, wirklich da dann glaub ich wieder dran dann lach ich über deinen Vogel, weil wir zusammen spinnen dann öffnen wir nachts Freibadzäune mit Bolzenschneiderinnen dann muss nicht Sommer sein, dein T-Shirtaufdruck ist mir egal dann gehts hier nicht um linken Lifestyle, dann ist das real dann könn' wir reden, streiten und aneinander wachsen Kampf heißt auch Alltag und wir kriegen ihn hin ey, erinner mich, weck mich auf, ich habs vermisst dann haben die Parolen wieder einen Sinn dann haben all die Reime wieder einen Sinn dann haben all die Vögel wieder einen Sinn – ich weiß wieder, wo ich bin